Eine Besonderheit auf La Gomera ist die Pfeifsprache El Silbo. Da Pfiffe viel weiter zu hören und zu unterscheiden sind als gesprochene (oder gar gebrüllte) Worte, hat sich hier im Laufe der Zeit eine Sprache entwickelt, mit der sich die Bewohner der abgelegenen Höfe oder Hirten auf den Weiden über große Entfernungen unterhalten konnten. So konnte man leicht mit den „Nachbarn“ am gegenüberliegenden Hang eines Tales „reden“ ohne lange und beschwerliche Wege auf sich nehmen zu müssen. Ähnliche „Sprachen“ haben sich aber auch in anderen, ähnlich unwegsamen Gegenden, z. B. in Teilen der Türkei, entwickelt.
El Silbo ist kein Kode, wie etwa das Morse-Alphabet. Es ist tatsächlich eine richtige Sprache mit eigenem Wortschatz und eigener Grammatik. Allerdings habe ich den Eindruck, dass es sich doch am Spanischen orientiert. Manche Sätze klingen fast so wie ihre spanische Übersetzung.
Heute ist diese Sprache leider fast ausgestorben. Da sie sich aber inzwischen zu einer kleinen Touristenattraktion entwickelt, interessieren sich wieder mehr Gomeros dafür, so dass wieder Hoffnung für das Überleben dieser Sprache besteht.
Der Satz, der beim Öffnen dieser Seite zu hören war, lautete «Yo estoy muy contento por haber venido esta tarde a visitareme. Muchas saludas de Emilio a Alemania.» Frei übersetzt etwa „Ich freue mich, dass Sie mich heute Nachmittag besucht haben. Viele Grüße von Emilio nach Deutschland.“ (Mit freundlicher Genehmigung von insel-la-gomera.de)