Los Letreros befindet sich an der Südküste von El Hierro. Man erreicht diese Felszeichnungen nur zu Fuß. Die einzigen, die in dieser Gegend mit dem Auto fahren dürfen, sind die Archäologen und Bewacher dieser Fundstelle. Man kann entweder von Las Restingas aus dem Weg die Küste entlang folgen oder man fährt auf der Straße (na ja, es ist eher ein gut ausgebauter Feldweg) vom Santuario de la Virgen de Los Reyes nach Osten in Richtung Fileba. Oberhalb von Los Letreros, dort befindet sich ein Wegweiser, lässt man das Auto stehen und macht sich zu Fuß an den Abstieg nach Los Letreros. Hinab geht es noch relativ einfach. In Serpentinen geht es (laut Wegweiser) 6 km abwärts. Entlang der Küste ist es nach Aussagen der Reiseleitung weiter und da der Weg unterhalb von Los Letreros vorbei führt, geht es zum Schluss noch einmal steil bergauf.
Wenn man sich Los Letreros von oben nähert, sieht man irgendwann einen etwas erhöhten Steinhaufen, den Tagoror. Das ist nicht nur ein guter Aussichtspunkt, sondern auch eine wichtige Orientierungsmarke. Von dort geht es vorbei an vielen Muschelschalen durch ein Barranco nach Westen. Auf dem nächsten Lavarücken biegt man nach links, zum Meer hin, ab. Man befindet sich schon fast an den Felszeichnungen. Jetzt sollte man genau darauf achten wohin man tritt. Sonst steht man ohne es zu merken auf den Steinen mit den Zeichnungen.
Am Tagoror sollte man ruhig eine Pause einlegen. Das gibt den Wächtern die Gelegenheit sich in ihren Geländewagen zu schwingen und nachzusehen, wer diesen Weg auf sich genommen hat. Diese Herren möchten übrigens ganz gerne wissen, wer sich für die Zeichnungen interessiert. Man sollte daher unbedingt seinen Ausweis dabei haben. (Vor einigen Jahren durfte man diese Gegend nicht so einfach betreten. Man musste sich vorher in Valverde eine Genehmigung besorgen.) Wenn diese Formalitäten geklärt sind, kann man die Herren auch bitten, einem die Felszeichnungen zu zeigen.
Während wir uns die Zeichnungen angesehen haben, hat unser Führer/Aufpasser immer wieder nach anderen Besuchern Ausschau gehalten. Aber an dem Tag hatte er wenig Glück. Wir waren weit und breit die einzigen Besucher. Später haben wir ihm jeder 500 Pesetas zum Erhalt der Fundstelle gegeben. Daraufhin machte er uns das Angebot, uns auf abenteuerlichen Wegen zu unserem Auto zu fahren. Das hat uns den Rückweg von 6 km und vor allem von fast 800 Höhenmetern erspart. Manchmal hat man halt auch mal Glück.
Die Bedeutung der Zeichen ist noch immer unbekannt. Man weiß nur, dass sie von den Bimbachen stammen. Der Tagoror war ein Versammlungsort dieser Ureinwohner. Diese waren es auch, die die Muschelschalen zusammen mit deren Inhalt hierher geschafft haben. Den Inhalt haben sie bei ihren Versammlungen gegessen und die Schalen haben sie einfach fortgeschmissen. In diesem Sinne handelt es sich also auch um eine Art prä-iberischer Umweltverschmutzung.