Der Kaktus-Garten (Jardín de Cactus) ist eine weitere Attraktion César Manriques auf Lanzarote. Fast ein viertel Jahrhunder nach meinem ersten Besuch auf dieser Insel habe ich es endlich geschafft, auch dieses Kunstwerk einmal zu bewundern. Und ich muss gestehen, dass die hier arrangierten Kakteen wirklich imposante Vertreter ihrer Art sind. Zum Besuch muss man sich allerdings den richtigen Zeitpunkt aussuchen. Wenn der Parkplatz voll ist und gar noch ein paar Reisebusse vor der Tür stehen, sollte man den Besuch vielleicht lieber verschieben. Denn groß ist der Garten – ich möchte fast sagen „erstaunlicherweise“ – nicht.
Etwas amüsiert war ich, als ich von der Windmühle am Rand des Gartes über eine sehr moderne Wendeltreppe hinunter in das Restaurant ging. Ich stand oben an der Treppe und unten sah man bequeme Sessel, die zum Ausruhen und Meditieren einluden. Und dann hörte man plötzlich das Kreischen und Zischen einer Kaffeemaschine. Diesen kleinen Makel sollte man vielleicht noch beheben.
Abgesehen davon lohnt sich ein Besuch allerdings. Jedenfalls dann, wenn es nicht zu voll ist und man sich für Kakteen interessiert. Den Namen des Gartens sollte man aber nicht zu wörtlich nehmen. Denn Kakteen kommen meines Wissens nur in Amerika in freier Wildbahn vor. Auf den Kanarischen Inseln findet man eher verschiedene Arten von Euphorbien. Aber für die meisten Besucher (und nicht nur für die) ist ja doch alles, was Stacheln hat, ein Kaktus. Nur das große grüne Ding auf dem Parkplatz vor dem Eingang ist definitiv weder Kaktus noch Euphorbie. Das Ding hat aber auch keine Stacheln sondern Stangen, Stäbe oder Drähte.