La Graciosa
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La Graciosa

Nördlich von Lanzarote liegt der Chinijo Archipel. Dieser Name sagt aber wohl den Wenigsten etwas. Etwas bekannter sind da vielleicht die Inseln, die zu diesem Archipel gehören – La Graciosa, Alegranza, Montaña Clara, Roque del Este und Roque del Oeste. Von diesen Inseln ist La Graciosa die einzige, die man als normaler Tourist besuchen darf. Die vier anderen sind ein Naturschutzgebiet und nur ein paar Wissenschaftler und die Besitzer der Inseln dürfen sie betreten. Man muss sich also mit einem Besuch auf La Graciosa begnügen, wenn man den Chinijo Archipel genauer ansehen will als dies vom Mirador del Río möglich ist.

La Graciosa ist etwa 29 km² groß und 2011 zählte man 653 Einwohner, die fast alle in Caleta del Sebo leben. Es gibt zwar noch einen zweiten Ort auf der Insel – Pedro Barba – aber dabei handelt es sich um ein kleines Feriendorf, das eigentlich nur in der Sommermonaten bewohnt ist. In Caleta del Sebo gibt es auch einige kleine Pensionen, in denen man seinen Urlaub verbringen kann, aber ich kann mir nicht vorstellen, dort mehr als ein paar Tage zu verbringen. Ich mag es im Urlaub zwar ruhig und auch etwas einsam, aber sooo einsam muss es dann auch wieder nicht sein. Daher habe ich es so wie die meisten anderen Besucher dieser kleinen Insel gemacht – ich bin während eines Aufenthalts auf Lanzarote zur Abwechslung einmal etwas früher aufgestanden und habe mich mit einem Tagesausflug zufrieden gegeben.

Die Fahrt nach La Graciosa ist einfach. Man fährt möglichst früh nach Órzola, kauft sich für ein paar Euro ein Ticket und fährt hinüber nach Caleta del Sebo. Wenn man eine der frühen Verbindungen erreicht und erst mit dem letzten Schiff nach Lanzarote zurückkehrt, hat man 5 bis 6 Stunden Zeit, La Graciosa zu erkunden. Das reicht für eine Inselrundfahrt mit dem Rad, das man im Hafen von Caleta del Sebo mieten kann. Das Fahren auf den sandigen Wegen ist aber schon etwas anstrengend.

Der erste Eindruck von der Insel war nicht wirklich außergewöhnlich. Nach dem Verlassen des Schiffs befindet man sich auf einem, gemessen an der Größe der Insel, großen, gepflasterten Platz, an dessen Rand sich ein paar Restaurants, der Warteraum der Reederei und ein paar Fahrrad-Vermieter befinden. Der Hafen unterscheidet sich also kaum von irgendeinem anderen kleinen Hafen. Die Überraschung kam, als ich den Platz durch eine der schmalen Gassen, die in den Ort führen, verließ.

Die Straßen sind sandig, die Häuser meistens fensterlos und weiß gestrichen. Irgendwie fühlte ich mich 100 Jahre in der Zeit zurück und in die Nähe der mexikanischen Grenze (oder einen fast ebenso alten Italo-Western) versetzt. Viel an diesem Eindruck änderte sich auch bei der Fahrt quer über die Insel nicht – außer dass ich an Stelle von Pferden nur Drahtesel zu Gesicht bekam.

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